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Havekost, *Johann Jürgen Anton Bernd

männlich 1819 -


Angaben zur Person    |    Quellen    |    Ereignis-Karte    |    Alles    |    PDF

  • Name Havekost, *Johann Jürgen Anton Bernd 
    Geboren 12 Nov 1819  Sandhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Getauft 30 Nov 1819  Kirchhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Referenz Kht.1819/046 
    Religion LU 
    Auswanderung 1843  Amt Oldenburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Einwanderung nach 1845  USA Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Schiff war zu voll 
    Personen-Kennung I5278  OGF Auswanderer
    Zuletzt bearbeitet am 23 Jul 2020 

    Vater Havekost, Johann Jürgen,   geb. 8 Okt 1773, Lintel / Hud., Hude, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort,   gest. 23 Aug 1827, Kirchhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  (Alter 53 Jahre) 
    Mutter Duhme, Margarete,   geb. 3 Dez 1791, Sandhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort,   gest. 8 Mrz 1825, Sandhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  (Alter 33 Jahre) 
    Verheiratet 1 Feb 1815  Kirchhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    Familien-Kennung F2729  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeboren - 12 Nov 1819 - Sandhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsGetauft - 30 Nov 1819 - Kirchhatten / Kht., Hatten, OL., NI, D Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsAuswanderung - 1843 - Amt Oldenburg Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEinwanderung - Schiff war zu voll - nach 1845 - USA Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Quellen 
    1. [S5445] (Staatsarchiv Oldenburg Bestand 70, #6013-I-19, 6013-I-19).

    2. [S1341] NWZ-Archiv, (https://epaper.nwzonline.de/archiv/), NWZ vom 17. Sept. 1988 - Nordwest-Heimat Nr. 218.
      Autor: OGF-Mitglied: Werner KAISER, Oldenburg (*1921, +2010)
      Beitrag in der NWZ vom 17. Sept. 1988
      Abbildung: "Senator Johann Friedrich HILGEN um 1870"
      Überschrift: Nachkomme des Untervogts HILGEN wurde Stadtgründer in USA --- Verkauf von Grundbesitz erleichterte Start in der Neuen Welt

      Johann Friedrich HILGEN, dessen Vater Christian Carl Ludwig HILGEN und Großvater Gerhard HILGEN noch Untervögte in Hatten gewesen waren, war um 1830 nach Amerika ausgewandert und hatte sich in Charleston eine Existenz aufgebaut. 1837 kam er zurück und heiratete Catharine Louise BÖRNER. Mit dem Schiff "Louise" verließen sie im selben Jahr von Bremen aus wieder ihre Heimat.
      Friedrich BÖRNER, ein Bruder von Catharine Louise, schloß sich ihnen an. Er übernahm offensichtlich die Geschäfte in Charleston, während Johann Friedrich nach Wisconsin ging, um hier etwas Neues aufzubauen und zum Gründer der Stadt Cedarburg wurde.
      Im Juli 1845 schrieb Johann Friedrich HILGEN aus Wisconsin einen Brief an seinen Schwager Friedrich BÖRNER in Charleston:
      "Lieber Schwager, gestern erhielt ich Deinen Brief mit dem Wechsel über 402 Dollar. Ich werde Dir den Betrag mit 6 % Zinsen zurückzahlen. Du tust mir einen großen Gefallen mit dem Geld, weil ich jetzt sehr viel bauen will. Unsere Geschäfte gehen sehr gut. Es ist eine Freude, der Mühle zuzuschauen.
      Mr. H. STREIBING von New York war letzte Woche hier und machte mir einen Besuch. Ich bin mit ihm zur Mühle gefahren und es hat ihn sehr beeindruckt. Er sagte, er habe vorher nie eine bessere Reise und er würde gern hier wohnen. Wir haben bei ihm viele Sachen bestellt, die er uns liefern soll. Ich habe unser Lager im Erdgeschoß für jährlich 150 Dollar vermietet. Wir wohnen noch oben. Ein kleines Haus habe ich für 100 Dollar an einen Arzt namens WANDERLY vermietet.
      Lieber Schwager, wir waren sehr glücklich zu hören, daß Ihr alle wohlauf und glücklich seid und daß es Deiner lieben Frau jetzt besser geht. Auch wir sind alle glücklich und gesund. Wir hatten sehr lange eine große Hitze. Letzte Woche waren es 102 Grad F im Schatten. Vor acht Tagen sind meine Schwester Margareta und WERDEHOFF´s Schwiegervater mit 2 Söhnen hier angekommen. Es geht ihr sehr gut und sie grüßt Euch vielmals. Viele Grüße an Euch alle auch von unserer Mutter in Bloherfelde, sie ist gesund und zufrieden und arbeitet hart.
      Lieber Schwager, du müßtest meiner Schwester meinen Wunsch erklären, daß ich mit ihr noch einmal unsere Mutter besuchen möchte. Bruder Ernst und Vetter C. BÖRNER sind noch nicht verheiratet. Gesine wird im Herbst Johann PETERMANN heiraten. Die beiden Söhne von Jürgen HAVEKOST wollen noch in diesem Sommer nach hier kommen. Sie wollten eigentlich zusammen mit meiner Schwester kommen, konnten aber nicht, da das Schiff zu voll war.
      Nun viele Grüße von mir und meiner Frau am Euch alle und alle Verwandten und Bekannte, ich kann sie nicht alle nennen. Viele Grüße auch von Wilhelm SCHRÖDER an Euch und seinen Bruder. Er hat den Wechsel und den Brief betr. Heide´s Geld erhalten und wird in Kürze antworten.
      Lieber Schwager, ich glaube, dieser Brief ist genau so gut (als Bestätigung für das Geld) wie eine formelle Quittung. Meine Frau weiß darüber Bescheid. Schreibe bald wieder, in Eile.
      Dein treuer Schwager Friedrich HILGEN.“
      ------
      In den Jahren 1845 bis 1849 hat Johann Friedrich HILGEN seine noch lebenden Geschwister nachkommen lassen, seine verwitwete Schwester Gesche Margarethe und seinen Bruder Gerhard mit dessen zweiter Frau Marie Catharine HEITZHUSEN aus Dingstede und vier Kindern. Auch Catharine Margarethe, die Tochter seine 1825 verstorbenen Bruders Christian, ging kurz nach ihrer Heirat mit Johann SCHÃœTTE aus Munderloh nach Amerika.
      Augenscheinlich wurde sowohl die Auswanderung der HILGENs und der BÖRNERs als auch der Start in das Geschäftsleben in Amerika zunächst durch den Verkauf von BÖRNER-Grundbesitz finanziert.
      Aus den Erdbüchern ist zu ersehen, daß einiger Besitz im Jahre 1837 vom Kirchspielvogt Gösche TWIESTMEYER erworben wurde:

      1. Die BÖRNER-Bau in den Dillen, deren voherige Besitzer der im gleichen Jahr auswandernde Friedrich BÖRNER und seine Schwester Catharine Louise HILGEN waren. Diese Bau ging aber gleich darauf in Erdwin ALBERS.

      2. Eine dem Baumann BÖRNER gehörende Gastwirtschaft, die aber 1846 von Hinrich BÖRNER zurückgekauft und ab 1848 von dessen Sohn Christoph weitergeführt wurde.

      3. Ein weiteres BÖRNER-Grundstück, das dann 1860 an den Schneider MENKE verkauft wurde, der aber schon 1868 mit seiner Familie ebenfalls nach Amerika ging, nachdem Christian Friedrich BRUNS den Besitz gekauft hatte.

      Der briefliche Kontakt zur Heimat riß zunächst nicht ab. Zwölf Jahre nach der Auswanderung schrieb der in Hatten gebliebene Sohn Christoph BÖRNER im Juli 1849 nach Cedarburg:

      „Lieber Vetter, Dein Brief vom 5. Januar kam noch aus Charleston, aber jetzt werde ich dich zweifellos erreichen, wenn ich an den Ort Cedarburg in Wisconsin schreibe.
      Lieber Vetter, ich wünsche Dir in Deiner neuen Heimat, in der Du inzwischen bestimmt angekommen bist, viel Segen und auch ein langes Leben. Ich hoffe, daß mein Brief Dich und Deine Familie wohlauf und glücklich antrifft.
      Gleiches kann ich auch von uns sagen. Im Monat März feierten wir das Unabhängigkeitsfest. In der Kirche sangen wir „Nun danket alle Gott“. Wir trafen uns um 2 Uhr am Sonntagnachmittag mit dem Festkommitee Koster TWIESTMEYER, Arend Erdwin ALBERS, K. V. MÜLLER und anderen. In der Nähe des Friedhofes haben wir einen Gedenkbogen errichtet. Unser TWIESTMEYER hielt die Rede. Er hatte sie auf Papier niedergeschrieben, war aber so gerührt von der großen Menschenmenge, daß nichts daraus wurde, er konnte sie nicht zu Ende bringen. Jetzt baut er ein neues Haus am Hatter Marktplatz, zwei Stockwerke hoch mit einem Raum im Obergeschoß. Der Bau kostet rund 2000 Dollar. Er hatte den Wunsch, Abgeordneter zu werden und stand zweimal zu Abstimmung, wurde aber abgelehnt.
      Unsere ganze Freiheit ist nichts wert. Vor einigen Tagen unternahmen die Dänen einen Einfall und töteten 4000 der armen Holsteiner.
      Falls man etwas gegen ihn beabsichtigt, wird er wieder zu See gehen.
      Die Ausgaben werden noch größer werden.
      Ich erfuhr, daß mein Schwager C. MEYER in Cedarburg als Bäcker tätig ist. Die Mutter von F. RÖBKEN wird in einigen Wochen zu ihrer Tochter Marie fahren und MASEMANN will noch hier bleiben. Meine Frau Gesine möchte auch so gern nach Amerika gehen, aber ich kann mich nicht beklagen, ich habe eine gute Stelle. Es wäre sicher sehr schön, könnten wir beisammen sein. Es ist nicht unmöglich, wenn Gott es will. Ich denke immer noch gern an Deinen Besuch zurück, es würde eine doppelte Freude sein, wenn wir noch einmal zusammenkommen könnten. Johann HAVEKOST´s Schwester Friederike geht auch nach drüben.
      In unserem Haus wohnt jetzt ein BLICKSCHLAGER.
      Lieber Vetter, ich hoffe, dieser Brief findet Euch froh und glücklich. Jetzt weiß ich nichts mehr zu schreiben außer daß Wilhelm CLAUSSEN zu den Goldgräbern gegangen ist.
      Ich will schließen. Meine Frau und ich, Mutter und Schwester senden viele, viele Grüße an Dich, Deine Frau, Deinen Sohn und auch an Deine Schwester Anna.
      Dein Vetter Christoper BÖRNER.
      P.S. Gott hat die Tochter meiner Schwester Gesine ins ewige Leben abberufen. Unser Onkel Johann WITTE hat diese Erde vor sechs Wochen verlassen.“

      ----
      Johann Friedrich und Catharine Louise hatten 13 Kinder. Ihr jüngster Sohn, der 1857 geborene James Heinrich, heiratete 1881 Anna Alida RÖBKEN. Das von ihm erbaute Wohnhaus steht heute [1988] unter Denkmalschutz.
      Der jüngste Auswanderer der Familie war Johann Friedrichs Neffe Heinrich Gerhard HILGEN, der 1845 in Dingstede geboren wurde und im September 1849 mit Eltern und Geschwistern in New York ankam. Bei seiner Ankunft war er taubstumm. Es ist nicht überliefert, ob er sich diese Behinderung während der Überfahrt zugezogen hatte. Heinrich Gerhard heiratete die ebenfalls taubstumme Louise Elisabeth DRESSLER; sie hatten gesunde Nachkommen.
      Der Name des 1864 in Cedarburg geborenen William Friederick HILGEN, eines Großneffen von Johann Friedrich, bleibt ebenfalls unauslöschlich mit der Entwicklung der Stadt verbunden; nach seinen Entwürfen wurde das Gebäude der Staatsbank errichtet, wurden vier Kirchen sowie eine größere Anzahl von Wohn- und Geschäftshäusern gebaut.


    3. [S20509] .